Headhunting auf dem Land – bei Mittelständlern in der Provinz Karriere machen!

Die Orte heißen Merkendorf, Dombühl, Pyras, oder Medard. Oft leben an solchen Flecken nur ein paar Hundert bis tausend Menschen. Die Strukturen sind solide und Traditionen geprägt, es gibt einen Dorfkern, kleine, hübsche Einfamilienhäuser von viel Wald und Feld umrahmt. Die Einkäufe, Kindergärten und Schulen sind manchmal nicht direkt um die Ecke und manchmal muss man eine knappe Stunde mit dem Auto fahren, um die Stadt zu erreichen. Hier, auf dem Land, ist der gute deutsche Mittelstand zu Hause. Das weiss unsere Partnerin am Standort Nürnberg, Nicole Osbelt, als Headhunterin im Fränkischen sehr gut zu beurteilen.

Eine schwierige Ausgangssituation für die Personalsuche

Doch ihre Lage – abseits der Metropolregionen – wird für die Unternehmen zunehmend zum Problem. Nicht nur, dass die Unternehmen Standortnachteile haben, sondern sie kämpfen auch gegen die Konkurrenz großer Firmen. Ein Konzern scheint auch dem Nachwuchs eine vermeintlich attraktivere Laufbahn zu bieten. Nach der Studie ‚Deutschland 2030 – Die Arbeitsplätze der Zukunft‘, die der Wirtschaftsprüfer PricewaterhouseCoopers vorgelegt hat, wird die Zahl der Arbeitnehmer im Westen bis 2030 um vier Prozent sinken, im Osten Deutschlands sogar um zehn Prozent. Die leidvoll davon Betroffenen von diesem Rückgang ist vor allem die Provinz. Die wenigsten Fach- und Führungskräfte wollen für den Beruf in die Oberpfalz, das Frankenland oder in die Ländlichkeit der Rheinlandpfalz ziehen. Im Gegenteil, die Infrastruktur der Städte hat eine Sogkraft und ganze Familien ziehen eher vom Land weg. Schließlich möchte nicht nur ein Familienmitglied arbeiten, sondern auch der Partner – da sieht es mit der Auswahl von Positionen nicht mehr ganz so rosig aus.
Aber das Leben schreibt auch Erfolgsgeschichten! Menschen, die den Charme und die kleinen Gemeinschaften, Traditionen und Werte sehr zu schätzen weiß und gezielt nach solchen Orten suchen. Firmen, die tolle und Innovative Produkte bieten und durch Ihre Unternehmenskultur und Sozialleistungen punkten können. Doch wie wird damit umgegangen?

Welche Möglichkeiten haben Unternehmen, auf sich aufmerksam zu machen?

Die Menschen sind unterschiedlich zu motivieren und das muss nicht immer das Geld sein. Hier hat ein Unternehmen viele Möglichkeiten: eine klare Karriere-Perspektive, Angebote und Kostenübernahme zur Weiterbildung, Bezuschussung von Kita-Plätzen sowie flexible Arbeitsplatzgestaltung. Heute spielen auch das Unternehmensklima und die Kultur eine maßgebliche Rolle. Die Mitarbeiter sollen und wollen sich wohlfühlen! Das muss jedoch glaubhaft gelebt und sichtbar gemacht werden. Stichpunkt: Employer Branding und Personal Marketing – und zwar nach innen und außen. Die Kandidaten machen sich im Netz über das zukünftige Unternehmen schlau. Wer da bei den Bewertungsplattformen schlecht abschneidet, hat Schwierigkeiten, die Menschen vom Gegenteil zu überzeugen. Die positive Sichtbarkeit am Markt ist heute eine wichtige Säule.

Womit kann die Region außerdem punkten?

Die Menschen, die in Unternehmen außerhalb der Stadt arbeiten möchten, schätzen die Vorteile, die kleinere Strukturen bieten. Es ist doch so: In Großstädten ist es oft leichter, einen Job zu finden, als eine Wohnung oder ein Haus. Das ist auf dem Land anders. Außerdem bieten ländliche Regionen Charme und Flair. Je attraktiver eine Region wahrgenommen wird, desto leichter tun sich Unternehmen, Personal zu finden.

Wie gehen wir als Headhunter bei der Suche vor?

Ein wesentlicher Punkt ist  unser Netzwerk sowie Empfehlungen zur Direktansprache. Der größte Anteil der Positionen ist verdeckt auf dem Markt zu besetzen  – da ist immer ein waches Ohr am Markt gefragt. Wir kennen unsere Kandidaten und Kunden persönlich und setzten jede Anfrage sehr individuell um.

Wir bringen nicht nur Bewerber und Unternehmen zusammen, wir sind auch beratend tätig.

Mit der reinen Jobvermittlung ist es im seltensten Fall getan. Es gilt, mit dem Kunden Anforderungsprofile sowie Funktionsbeschreibungen zu erstellen. Zudem muss häufig das Organigramm erneuert und die Änderungen, die sich daraus ergeben können, besprochen werden.  Dann gilt es, die Bewerbungsgespräche zu führen und diese auszuwerten. Außerdem begleiten wir Kunden und Kandidat eng die ersten 100 Tage und stehen als Ansprechpartner zur Verfügung. Wir haben uns als Partner der Unternehmen etabliert, mit dem offen kommuniziert werden kann. Schließlich bedeutet jeder neue Mitarbeiter eine Veränderung für das Unternehmen, aber auch für den Mitarbeiter selbst verändert sich viel. Diesen Prozess begleiten wir auf Wunsch auch über die Zeit auch hinaus.

Wie lange dauert es vom ersten Gesuch bis zur Einstellung?

Das kann nicht pauschal beantwortet werden und ist abhängig von der Attraktivität der Firma und Funktion, der Enge der Nische, der marktbedingten Verfügbarkeit der Kandidaten, und so weiter. Im Durchschnitt ist die Position innerhalb von drei Monaten besetzt, es gibt jedoch auch Stellen, bei denen selbst wir einen langen Atem benötigen. Das muss stets mit dem Kunden offen und ehrlich besprochen werden.

Über Nicole Osbelt

Personalberatung Nürnberg für Maschinenbau, Anlagenbau und Kunststofftechnik. Inhaberin der Osbelt Recruiting Process und Geschäftsführung des Standortes Nürnberg der EXECUTIVE SERVICES GROUP Alle Beiträge von Nicole Osbelt anschauen →